Wie alles anfing

Warum weinen eigentlich die meisten jungen Mütter nach dem ‚freudigen Ereignis‘ so viel?“  –  diese Frage stellte sich die Hebamme Dorothea Heidorn immer öfter, wenn sie bei einem Wochen­besuch mal wieder eine weinende Frau und ein schrei­endes Baby vorfand. „Früher haben nicht nur die Eltern die Geburt eines Kindes gefeiert  –  die ganze Verwandt­schaft und die Nachbarn kamen zusammen und haben die frisch­ge­ba­ckene Mutter unter­stützt. Heute sind die Frauen fast ganz auf sich allein gestellt und wenn sie mal eine Frage haben oder sich einfach nur unter­halten wollen ist niemand da!“ Ein Beispiel dafür wie es auch anders gehen könnte fand sie im Nachbarland Holland: die nieder­län­dische Kollegin Astrid Limburg machte sie auf den in ihrem Heimatland weit verbrei­teten Beruf der Kraam­ver­z­orgster aufmerksam; ein Pendant zur Wochen­pfle­gerin, die es als ausge­bildete Fachfrauen auch in Deutschland gab  –  bis dieser Berufs­stand Anfang der 1970er Jahre abgeschafft wurde. Kraam­ver­z­orgster nehmen der Mutter nicht nur die dringendste Hausarbeit ab, sie unter­stützen sie vor allem bei Fragen rund um Rückbildung, Babypflege und gesunde Ernährung.

Genauso wie die Mütter­pfle­ge­rinnen, die Dorothea Heidorn 1996 erstmals an ihrer eigenen Schule ausbildete. Der Begriff „Mütter­pfle­gerin“, den sie damals kreierte, wird mittler­weile von vielen Ausbil­dungen genutzt die nichts mit der eigent­lichen Schule zu tun haben. Ein Grund dafür, dass seit ca. 2005 nur noch die geschützte Berufs­be­zeichnung Famili­en­LotSinn® verwendet wird  –  schließlich ist die Ausbildung seit 2014 nach AZAV zerti­fi­ziert und hat damit ihre Bedeutung als „Das Original“ zemen­tiert.

Ein weiterer Meilen­stein war 2016 mit der Umbenennung der Schule in: Dorothea-​​Heidorn-​​Institut  –  Schule für Mütter­pflege und Famili­en­Lot­Sinnen® erreicht. Und gleich im nächsten Jahr gab es wieder Grund zum Feiern: Ab Januar 2017 wurden auch in Dresden Famili­en­Lot­Sinnen ausge­bildet, dieser Standort wurde jedoch zu unserem großen Bedauern dieses Jahr geschlossen. Auch in Ludwigsburg startete im März des gleichen Jahres ein Ausbil­dungskurs der 12 Monate später mit 6 Absol­ven­tinnen abschloss. Wir freuen uns, daß seither auch aus diesem Kurs Famili­en­Lot­Sinnen im süddeut­schen Raum für die Verbes­serung der Lebens­qua­lität von Familien sorgen.
Vielen Dank an dieser Stelle an alle Frauen, die es durch ihre Teilnahme an der Ausbildung ermög­licht haben daß es dieses Angebot der aufsu­chenden Hilfe mittler­weile an so vielen Orten in Deutschland gibt!