NICOLE, BERLIN

Man muss aus dem Menschen etwas heraus­bringen und nicht in ihn hinein.

Friedrich Fröbel, Pädagoge

So oder so ähnlich müsste das Credo lauten, das über dem Eingang dieser Bildungs­ein­richtung hängt. Es ist nicht nur ein guter Ort, um anzukommen ( Geburtshaus ), sondern auch ein guter Ort, um zu lernen. Ich habe in diesem Ausbil­dungsjahr zur Mütterpflegerin/​FamilienLotSinn viel gelernt – natürlich sehr viel Fachliches und Methoden, um eine Wöchnerin und ihr Baby optimal zu versorgen und zu begleiten. Aber auch über mich, über meine Mutter­rolle, über meine Kinder, über meine Schwan­ger­schaften und Geburten, über meine Wochen­bettzeit habe ich viel erfahren und kann nun vieles im neuen Licht betrachten. Da ich als Anästhe­sie­kran­ken­schwester bisher eher schul­me­di­zi­nisch geprägt war, eröffnete sich für mich während der Ausbildung ein neuer Horizont.

Ich erfuhr, was es bedeutet, eine innere Haltung zum Thema Geburt und Wochenbett zu haben. Eine innere Haltung, die wir Frauen, nach Jahrzehnten von Ultra­schall­un­ter­su­chungen, Klinik­ge­burten und steigenden Kaiser­schnit­traten, gänzlich verloren haben. All diese Maßnahmen, und das muss an dieser Stelle unbedingt erwähnt werden, können absolut notwendig und sinnvoll sein, um ein gesundes Kind zur Welt zu bringen. Auch das wird in der Ausbildung immer wieder betont.

Wir Frauen sollten uns nunmehr nicht von Angst leiten lassen und wieder eine innere Haltung und Kraft zu den weiblichsten aller Frauen­themen gewinnen, nämlich zu Schwan­ger­schaft, Geburt und zur Wochen­bettzeit. Darauf legen Frau Heidorn und ihre Dozenten immer wieder großen Wert. Es geht nicht nur um die reine Wissens­ver­mittlung, sondern um die Erfahrung und das Erleben. Und genau das macht diese Ausbildung in ihrer Nachhal­tigkeit und Wirkung so wertvoll. Der Unter­richt hat Semin­ar­cha­rakter, ist metho­disch didak­tisch vielseitig organi­siert und gestaltet und damit absolut erwach­se­nen­ge­recht. Auch die kreative, inspi­rie­rende Stimmung unter uns Teilneh­me­rinnen, möchte ich an dieser Stelle unbedingt erwähnen. Jede hat sich auf ihre Weise einge­bracht und den Kurs damit wertvoll gemacht. Auch das war eine tolle Erfahrung.

Es gibt einen Werbe­slogan fürs Radio, der lautet: „Radio, geht ins Ohr, bleibt im Kopf“. Gerne würde ich diesen Slogan auf die Ausbildung übertragen und ergänzen, in der Hoffnung keine Probleme mit dem Urheber zu bekommen: „Dorothea Heidorn geht ins Ohr, bleibt in Kopf und Bauch“